Im Januar 2023 werden vier von uns Lehrern gemeinsam nach Finnland reisen, um das dortige Schulsystem kennenzulernen
Unsere Erlebnisse werden wir natürlich hier mit Euch teilen!
Infos zur Stadt / Region:
Da wir eine Woche in Lappland verbringen, um die finnischen Schulen zu erleben, mit Lehrern zu sprechen, das Schulsystem kennen lernen und im Allgemeinen die finnische Kultur näher kennenzulernen, haben wir uns dazu entschlossen, die letzte Nacht auf eigene Kosten im Eishotel zu übernachten. Das bedeutet, die Betten und der ganze Raum sind aus Eis!
Zudem haben wir uns schon einen Tisch in einem Eis-Restaurant reserviert, um die finnische Küche (ein Elch-Gericht!) zu testen. Im Moment können wir uns das noch gar nicht vorstellen, wie es sein wird und vor allem wie kalt es sein wird.
In Lappland liegt nämlich von November bis April durchgehend Schnee. Das polare Klima, welches nördlich des Polarkreises herrscht, sorgt für sehr kalte Winter mit Temperaturen bis -40 Grad.
Weitere Infos zu den Snow Hotels findet ihr hier:
Einen Ausflug in die Wildnis, wo es keine Straßenlaternen gibt, nur die Nordlichter, wir hoffen aus ganzem Herzen, dass wir sie sehen werden.
Einmal eine Fahrt mit einem Schlitten, der von Huskies gezogen wird? Das ist ein Traum, den wir träumen, vielleicht wird es wahr.
Nach einer etwas glatten Fahrt zum Flughafen Hamburg ging es an Bord der Maschine nach Helsinki.
Wir sind sehr aufgeregt darauf, was uns auf der Educa und in der Fortbildung sowie in den Schulen erwartet.
Die Sonne geht schon gegen 15 Uhr unter, welch ein Spektakel.
Wir verfolgen am Bildschirm die Diskussionen und Vorträge über Herausforderungen und Lösungsansätze im finnischen Bildungssystem. Wir stellen fest, dass diese wenig länderspezifisch sind und sich auf die Bildungssysteme anderer Länder übertragen lassen.
Dick eingepackt machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Santa Claus Hotel, wo wir auf 154 Menschen aus 26 Nationen treffen werden.
Wir werden freundlich willkommen geheißen und lernen in Dreiergruppen erste andere Teilnehmer*innen kennen.
Wir bekommen das finnische Bildungssystem vorgestellt und erfahren, dass hier auch Erzieher*innen im Kindergarten einen Bachelorabschluss haben.
Mit dem Bus fahren wir zum Polarkreis (Arctic Circle). Hier wohnt der Weihnachtsmann ;-) Wer ein Foto mit ihm haben möchte, muss nicht nur artig gewesen sein, sondern auch Geld bezahlen.
Heute früh lernen wir Schulen vor Ort kennen. Während Frau Siegle mit anderen Teilnehmenden an die Highschool fährt, lassen sich Frau Dommaschk und Frau Wyllie von Schüler*innen durch die Gesamtschule (Klasse 1-9) führen. Die Vision der Schule ist alle Schüler*innen zu aktiven Lernenden zu erziehen, damit sie Mitglieder einer Gesellschaft werden mit Kompetenzen für eine sich schnell verändernde Welt.
Um die Mittagszeit werden winter-activities angeboten. Stark vertreten beim Ice -Swimming ist Spanien. Für Deutschland traut sich Frau Wyllie in die eisigen Fluten des Kemijoki-Flusses.
No niin, es war keine Sauna in der Nähe😅
Der Pädagogische Direktor der Stadt Rovaniemi ist bei uns zu Gast. Jussi erzählt uns, wie wichtig es ist, dass junge Menschen in der Schule future -skills erlernen können. Es geht darum zu lernen wie man lernt und nicht um das Auswendiglernen von Fakten. Und wir merken: Inklusion hat hier eine andere Selbstverständlichkeit. Jussi: „Every person has special needs.“
Heute Morgen ging es wieder an die Schulen. Dieses Mal waren wir alle gemeinsam an einer Gesamtschule mit den Klassen 1 bis 9. Mehrere Schülerinnen und Schüler führten uns nach einem warmly welcome der Konrektorin durch die Schule. Uns hat die entspannte Atmosphäre an der gesamten Schule sehr begeistert und die Schüler waren zum Teil so interessiert an uns, dass sie uns zum Lunch begleiten durften, damit sie sich noch länger mit uns unterhalten konnten. Es war für beide Seiten sehr unterhaltsam.
Nachmittags gab es dann einen Perspektivwechsel und wir wurden zu Schülerinnen. Gabi probierte handicraft aus und bastelte ein Lappisches Buttermesser aus Holz. Hier wird Handwerk mit Kultur kombiniert.
Marlene und Uta erlebten nature pedagogy.
Es wurde der Berg hinter der Schule im Tiefschnee erklommen und nach Tierspuren gesucht. Oben angekommen gab es frisches Quellwasser und auf dem Feuer erhitzter Beerensaft. So lässt sich die Natur mit allen Sinnen begreifen.
Am späten Abend ging es dann auf die Jagd nach den Polarlichtern. Gut eingepackt in dicken Anzügen ging es in den Wald. Dort gab es erst einmal Würstchen vom Lagerfeuer und warme Getränke. Gut gestärkt ging es dann per Motorschlitten auf den zugefrorenen Fluss, um die Polarlichter zu entdecken. Die Ausbeute war nicht wie erhofft, aber es hat sich allemal gelohnt. Finnland pur.
Gemäß dem Motto, dass man die Zukunft nicht gestalten kann, wenn man die Vergangenheit nicht versteht, ging es heute ins Museum. Das Pilke will über den Einfluss des Waldes auf den Menschen und wie wir ihn nachhaltig und zukunftsorientiert nutzen können, informieren. Wir erkundeten mit allen Sinnen die Stationen, es wurde genauso Rentierschokolade probiert, auf Forstwirtschaftsmaschinen geklettert oder Fakten zur Zukunft des Waldes und der Nutzung begriffen.
Das Arktikum beherbergt das Arktische Zentrum und das Provinzmuseum Lapplands. Die arktische Natur, Kultur und Geschichte kann hier hautnah betrachtet werden und es soll ein Verständnis für die Besonderheiten der Region geweckt werden. Außerdem bietet der Museumsshop die Möglichkeit, handgefertigte läppische Souveniers zu erstehen. Der dazugehörige Polargarten war allerdings komplett im Schnee versunken.
Zum Abschluss wurden wir dann noch über die Sinnhaftigkeit von Museumsbesuchen für Groß und Klein informiert und dass sie einen wichtigen Beitrag für nachhaltiges Lernen leisten können und sollen.
Anziehprozedur am Morgen
Beim Besuch des Lappland-Museums im Arktikum erfahren wir neben der früheren Lebensweise der Samen (Ureinwohner Nordfinnlads) auch viel über die unrühmliche Geschichte der Deutschen in dieser Region. Beim Rückzug der deutschen Wehrmacht im Oktober 1944 ließ diese die Stadt Rovaniemi komplett niederbrennen. Von den Holzhäusern blieben nur die gemauerten Schornsteine übrig. Die Finnen nannten dieses Gebiet zu dieser Zeit “Schornsteinwald“.😔
Wir reflektieren die vergangenen Tage, indem wir an den Wänden aktuelle Herausforderungen und unsere Ideen zu Zukunftskompetenzen und Visionen für Lernformate sammeln. Bei so vielen Teilnehmenden kommen zahlreiche kreative Gedanken zusammen. Das macht Mut!
Anschließend bekommen wir feierlich unsere Zertifikate verliehen und sind natürlich GLÜCKLICH!
Es war eine intensive, erkenntnisreiche, inspirierende und äußerst kommunikative Fortbildung. Wir sind glücklich über die vielen Erlebnisse und die zahlreichen neuen Kontakte! 🫶
DANKE dafür an Suvi, Beatrix und Torvi!
Unsere letzte Nacht verbringen wir auf eigene Kosten im Eishotel, wo wir auf Betten aus Eis schlafen, Raumtemperatur -5 bis 0 Grad Celsius, Außentemperatur -23 Grad.
Elchfleisch oder Lachs, schnell essen, sonst wird es kalt.
Am Morgen wurden wir geweckt mit heißem Saft und einem Diplom für die Nacht im Hotelzimmer aus Eis und Schnee. Glücklicherweise gab es Frühstück im geheizten Raum.
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